Interessengemeinschaft «Schützt unseren Stierenberg»
Die erste Windturbine wurde 1986 in Langenbruck (BL) aufgestellt. Weitere folgten im Jura und in den Alpen. Weit weg zum Glück von unserem Stierenberg, also kein Problem für uns, würde man meinen. Aber im Frühling 2019 las man in der regionalen Gratiszeitung «Wochen-Post» eine anonyme Anzeige mit der Frage «Sind sie informiert? Bauer (Rickenbach LU) plant Windindustrieanlage auf dem Stierenberg». Und zwei, drei Wochen später eine weitere Anzeige in der gleichen Zeitung mit der Frage von Magi Flükiger aus Menziken: «Verträgt sich das mit dem Leitbild der Gemeinde Menziken, oder ist der Traum der hohen Wohnqualität schon bald vorbei? Fühlen Sie sich angesprochen? Bitte melden Sie sich. Wir entscheiden…».
Nachforschungen zu «Bauer (Rickenbach LU)» führten zu den Windkraft-Initianten Priska und Roland Wismer auf dem Stierenberg in Rickenbach. Darauf organisierte Magi Flükiger eine Orientierungsversammlung im Gemeindehaus Menziken mit Referaten von Priska Wismer und Siegfried Hettegger. Die zahlreich erschienenen Leute erfuhren nun, dass Wismers bereits seit 2014 an der Planung dieses Windparkprojekts gearbeitet hatten, fünf lange Jahre also im Hintergrund, ohne Information der betroffenen Öffentlichkeit.
Aus diesem Grund wurde am 6.9.2019 im Restaurant Waldegg in Menziken die Interessengemeinschaft «Schützt unseren Stierenberg» mit Magi Flükiger als Präsidentin gegründet.
Unser Natur- und Naherholungsparadies
Der Stierenberg, unser Hausberg, ist mit seinen 872 m.ü.M. der höchste Gipfel des Kantons Aargau. Und er ist inmitten der schnell wachsenden Agglomeration des Oberwynentals eine Insel intakter Kulturlandschaft. Der höchste Punkt liegt mitten im Wald bei einem ruhigen, einladenden Picknickplatz mit Feuerstelle. Und über dem Wald kreist der Milan.
Der Stierenberg ist eine Insel der Ruhe für Mensch und Tier. Er ist unser zentrales Naherholungsgebiet. Der Wald liefert Schatten im Sommer und Brennholz für kalte Winternächte. Und das «Gebet des Waldes» endet mit dem kurzen Satz «Zerstört mich nicht!». Der Wald sammelt Regenwasser, der Waldboden reinigt es und speist damit unsere Quellen. Etwa 40% unseres Trinkwassers stammt aus dem Wald. Und der Wald schluckt Kohlenstoffdioxid (CO2) und liefert unseren Lungen den nötigen Sauerstoff (O2).
Aber dieser Stierenberg ist bedroht durch ein Windkraftprojekt. Erfahren Sie mehr aus unserem «Dossier Stierenberg» (40 Seiten) mit Fakten und Argumenten zum geplanten Windkraftwerk in Rickenbach LU.
Unser Ziel
Reden wir über das, was die Windkraftförderer gerne unter dem Deckel halten und wehren wir uns gegen die industrielle Umnutzung des Naherholungsgebiets Stierenberg. Denn “Strom aus der Region beziehen” und damit “4600 Haushalte versorgen” tönt ja gut, aber wie kommt der Strom in diese Haushalte, wenn der Wind nicht weht und die Rotoren nicht drehen? Richtig, aus dem Netz! Und was macht der Netzbetreiber (Swissgrid), dass die Strombezüger während dieser Windkraftlücken trotzdem denjenigen Strom erhalten, den sie gerade benötigen? Richtig, er lässt die Stromlücken durch regelbare Kraftwerke decken, oder bezieht Regelenergie aus dem europäischen Verbundnetz. Und umgekehrt, zwecks Entlastung des Verteilnetzes im Falle von Stromüberschüssen, lässt er die regelbaren Kraftwerke drosseln oder entlässt Strom in das Verbundnetz. Und das sowohl für Windkraft wie auch für Photovoltaik.
Kurz, unser Hauptziel ist es, dass alle Strombezüger in jeder Sekunde genau den Strom erhalten, den sie gerade benötigen, nicht mehr und nicht weniger. Man nennt das Versorgungssicherheit. Und wenn jetzt immer mehr wetterabhängige Kraftwerke am Verteilnetz angeschlossen werden sollen, dann hat die Politik zwecks Netzstabilisierung dafür zu sorgen, dass jede wetterbedingte Über- oder Unterproduktion durch den Netzbetreiber abgefangen und abgeregelt werden kann. Das heisst, dass für jede neu zu installierende Leistungseinheit Windkraft (und auch Photovoltaik) sichergestellt wird, dass auch die entsprechende Reserve-Leistungseinheit jederzeit verfügbar ist, entweder durch Zubau regelbarer Kraftwerkseinheiten oder durch Regelenergie aus dem europäischen Verbundnetz. Nur so lässt sich der Gesamtpark aller Kraftwerke sowohl ökonomisch als auch ökonomisch sinnvoll einsetzen.
Nun will aber das Parlament, mit der Brechstange sozusagen, seine vorgesehenen Windkraftanlagen einfach hinstellen, ohne Rücksicht auf Landschaft und Biodiversität, ohne jegliche Garantie für Versorgungssicherheit und gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit. Die Genehmigungsverfahren sollen abgekürzt und die Einspruchsmöglichkeiten eingeschränkt werden, was gar nicht unseren demokratischen Gepflogenheiten entspricht. Und erstaunlicherweise stört das Umweltverbände wie Pro Natura, WWF und Greenpeace nicht. Wir aber wollen, dass unser Stierenberg vor solchen Vorhaben geschützt wird. Ihr Verständnis dieses Sachverhalts würde uns freuen. Und Ihr Widerstand gegen diese unüberlegte und rein wetterabhängige Stromerzeugungspolitik ebenso. Helfen sie uns, den geplanten Umweltfrevel auf dem Stierenberg zu verhindern. Wir danken Ihnen.
Unser Vorstand
Präsidentin: | Magi | Flükiger | Menziken |
Vizepräsident: | Philipp | Regli | Reinach |
Kasse: | Maria Barbara | Halter Weber-Müller | Menziken |
Aktuar: | Jörg | Gautschi | Reinach |